Erweiterte Kompetenzen im KAT-Verbund: Forschung an der Hochschule Harz setzt neuen Schwerpunkt

Wissenschaftliche Aktivitäten unterstützen regionale Entwicklung künftig noch stärker

Von Karoline Klimek | 04. Juni 2025

Demografischer Wandel, Umwelt- und Klimaschutz, Wirtschaftsförderung und die Leistungsqualität öffentlicher Verwaltungen – all das sind Themen, die die Lebensbedingungen von jedem einzelnen Menschen beeinflussen. Mit dem neuen Forschungsschwerpunkt „Nachhaltige regionale Entwicklung und Transformation“ (NET) verpflichtet sich die Hochschule Harz dazu, diese Themen vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels noch stärker in den Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu nehmen. Für den KAT-Verbund bedeutet das einen Ausbau der bereits vielfältig aufgestellten Kompetenzfelder.

„Ländliche Räume, die nicht nur in der Harzregion oder in Sachsen-Anhalt, sondern auch in ganz Deutschland einen großen Flächenanteil ausmachen, haben mit sehr speziellen Herausforderungen beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, gesellschaftliches Leben, Wirtschaft und Politik zu kämpfen. Unser Ziel ist es, sowohl soziale als auch ökologische und ökonomische Ansätze zu erforschen und anschließend Lösungen zu entwickeln, die diese Regionen noch zukunftsfähiger machen“, sagt Prof. Dr. Frieder Stolzenburg, Prorektor für Forschung und Chancengleichheit an der Hochschule Harz. „Projekte, die Veränderungsprozesse zum Wohle unserer Gesellschaft vorantreiben, sollen künftig noch gezielter mit dem neuen Forschungsschwerpunkt verfolgt werden.“

Um einen neuen Forschungsschwerpunkt wie NET offiziell auf der digitalen und interaktiven Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) führen zu dürfen, ist ein Antrag bei der HRK notwendig. Dabei sind strenge Kriterien zu erfüllen: Nachzuweisen sind sowohl eine jährliche Mindestanzahl an aktiv forschenden Professorinnen und Professoren sowie veröffentlichten Fachtexten in dem Themengebiet als auch eine Mindesthöhe an eingeworbenen Drittmitteln. Die Bewerbung der Hochschule Harz wurde im Mai 2025 angenommen.

Damit ist die Hochschule Harz fortan mit zwei institutionell profilbildenden Forschungsschwerpunkten auf der HRK-Forschungslandkarte vertreten, die seit 2012 Informationen über die größten Forschungsaktivitäten aller deutschen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften bündelt. Bereits von Anfang an gelistet ist der fachbereichsübergreifende Forschungsschwerpunkt „Informations- und Kommunikationstechnologien“ (IKT), in dem unter anderen zu den Themenfeldern Technologie, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz geforscht wird.

Die ersten Kurzprojekte, die diesem Forschungsschwerpunkt zugeordnet werden, sind bereits mit entsprechendem Weitblick über eine Anschubfinanzierung gestartet. Im Vorhaben Hybrides Führen und Arbeiten, geleitet von Prof. Dr. Susanne Geister, werden gemeinsam mit Unternehmen aus Sachsen-Anhalt Handlungsempfehlungen entwickelt, um die hybride Zusammenarbeit in den Unternehmen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Wie Produktionsprozesse effektiver kontrolliert und angepasst werden können, untersucht das Projekt Hybrides maschinelles Lernen für eine verbesserte Prozessüberwachung in Industrie 4.0, geleitet von Prof. Dr. Arne Johannssen, mit Blick auf den potentiellen Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Ziel des Projekts Klimafußabdruck des Tourismus im Harz, geleitet von Prof. Dr. Natalie Maria Stors, wiederum ist es, die Treibhausgas-Emissionen im Reisegebiet Harz und Harzvorland aufzuzeigen, um das Bewusstsein für nachhaltige und klimaschonende Geschäftsmodelle in der Tourismusbranche zu schärfen.
 



Alle Forschungsschwerpunkte der KAT-Hochschulen auf einen Blick gibt es hier.