Angewandte Forschung in Sachsen-Anhalt

Das Kompetenznetzwerk für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) bündelt die Expertise der vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Sachsen-Anhalt. Jede Hochschule bringt dabei ihre eigenen Forschungsschwerpunkte ein.

  1. Forschung an der Hochschule Anhalt
    Lebenswissenschaften | Ingenieurswissenschaften | Informations- und Kommunikationstechnologien und Medientechnik
  2. Forschung an der Hochschule Harz
    Informations und Kommunikationstechnologien | Nachhaltige regionale Entwicklung und Transformation
  3. Forschung an der Hochschule Magdeburg-Stendal
    Energie und Technik | Gesundheit, Soziales, Bildung und Medien | Umwelt und Ressourcen
  4. Forschung an der Hochschule Merseburg
    Digitaler Wandel | Nachhaltige Prozesse

 

Digitalisierung - Klimaschutz - Struktuwandel

Zusätzlich zu den eigenständigen Forschungsprojekten der Hochschulen arbeiten die KAT-Teams an 34 Forschungsprojekten, die sich an Problemstellungen der Regionalen Innovationsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt orientieren. Diese werden in der folgenden Übersicht kurz dargestellt.

KAT-Projekte an der Hochschule Anhalt

Die Darstellung der Projekte folgt demnächst.

KAT-Projekte an der Hochschule Harz

EPABIK

Elektronische Sensor-Plattform für aptamerbasierte, biosensorische Komponentenmessung

Das Ziel dieses Forschungsprojekts EPABIK ist es, eine Sensor- und Elektronik-Anwendung zu entwickeln, die bestimmte Stoffe in bio-chemischen Flüssigkeiten erkennen und deren Verhalten analysieren kann. Zur Untersuchung von DNA-Molekülen werden Sensoren mit einer speziellen Gold-Oberfläche eingesetzt. Die Information über die Stoffe werden mit elektronischen Geräten erfasst und verarbeitet und können in vielen Bereichen nützlich sein, etwa in der Medizin oder in der Umweltforschung. Geplant ist, diese Ergebnisse in einer App abrufbar zu machen.

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KommProg

Kommunale Prognostik als Werkzeug zur Begleitung des Demografischen Wandels

Für Kommunen ist die Auswertung demografischer Daten besonders relevant, um evidenzbasierte Entscheidungen über die Entwicklung u.a. in den Bereichen Bildung, Arbeit, Gesundheitswesen und Infrastruktur zu treffen. In vielen Klein- und Mittelstädten in Sachsen-Anhalt fehlen jedoch häufig personelle und finanzielle Ressourcen für datengestützte Prognostik. Im Projekt KommProg sollen der Ist-Stand analysiert und die kommunalen Datenbedarfe eruiert werden, um niedrigschwellige Werkzeuge für demografische Datenanalyse entwickeln zu können.

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SIMAC

Sichere Systeme für Industrie 4.0: Mobile Ad-hoc-Sicherheitsanalyse kritischer Komponenten

Öffentlich zugängliche Elektroladestationen sind regelmäßiger Gegenstand von Cyberangriffen. Neben den unrechtmäßigen Laden eines Elektrofahrzeuges können die Folgen weitaus gravierender sein: Angreifer können Zugriff auf die Zahlungsdaten verschiedener Nutzer erhalten oder die Kontrolle über Backend-Server und weitere Ladestationen übernehmen. Um die Sicherheitslücken in der E-Ladeinfrastruktur zu schließen, werden im Projekt SIMAC mehrere Ansätze verfolgt, die Lösungen für kommunale Energieversorger und regionale Dienstleister bieten.

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ZvaG

Zugang und Versorgung im ambulanten Gesundheitssektor in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt steht die ärztliche Versorgung vor großen Herausforderungen: Der demografische Wandel führt zu einer älteren Bevölkerung, was mit einem Anstieg chronischer Erkrankungen einhergeht. Gleichzeitig verschärft der Fachkräftemangel die Lage. Das Projekt ZvaG analysiert die haus- und fachärztliche Versorgung und untersucht Zugangsunterschiede durch die Teilnahme am Hausarztprogramm, den Versicherungsstatus (privat/gesetzlich) und die Region (Stadt/Land), um Lösungsansätze für eine effiziente und flächendeckende Versorgung zu entwickeln.

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KAT-Projekte an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Klimaneutrale Produktion mittels Lösungen der Industrie 4.0

Erschließung neuer Potenziale durch das Fügen mittels Reibschweißens

Das Reibschweißen ist ein Pressschweißverfahren, bei dem die zum Fügen notwendige Energie in Form von Wärme rein durch die Relativbewegung zweier Bauteile unter gleichzeitiger Wirkung einer Axialkraft erzeugt wird. Das Verfahren erzeugt höchste Schweißqualität, ist gut automatisierbar sowie wenig fehleranfällig. Aufgrund des hohen Wirkungsgrads und der kurzen Schweißzeiten gilt dieser Fügeprozess als besonders ressourcenschonend und effizient. Eine Vielzahl an Werkstoffen sowie deren Kombinationen sind reibschweißbar.

Ziel des Vorhabens ist die Evaluation der erschließbaren Potenziale für Nutzensteigerung, Kostensenkung, Qualitätssteigerung sowie Umwelt- und Klimaschutz im Rahmen der Industrie 4.0, mit besonderem Fokus auf Leichtbauanwendungen und E-Mobilität sowie das Testen neuer ressourcenschonender Werkstoffpaarungen unter Berücksichtigung von Qualität und Kosten.

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Klimaresiliente Lösungen in Hinbick auf blaue und grüne Infrastrukturen

Digitaler Zwilling für klimaresiliente und nachhaltige Flächenplanung

Im Fokus von Klimaresilienz, Klimaneutralität, grüner Infrastruktur sowie effizienter Nutzung von Wasser, Boden und Land in der Raum- und Umweltplanung soll ein digitaler Zwilling zur Bewertung von Ökosystemleistungen (ÖSL) durch Naturbasierte Lösungen entwickelt werden.

Ziel ist die modellgestützte Optimierung des Angebots-Nachfrage-Saldos von ÖSL im Kontext konkurrierender Landnutzungsansprüche. Digitale Planungsinstrumente ermöglichen dabei eine integrative Bewertung klimaresilienter und ressourceneffizienter Maßnahmen zur Flächennutzung und Anpassung an den Klima- und Landnutzungswandel.

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Klimaresiliente Lösungen in Hinbick auf blaue und grüne Infrastrukturen

Beiträge aus der Siedlungswasserwirtschaft

Die Forschung setzt sich mehrere Aspekte zum Ziel. Dazu gehören resiliente Konzepte zur Bewältigung extremer Umweltereignisse im urbanen Wasserkreislauf, Handlungsempfehlungen für klimaresistente und flexible Wasserinfrastrukturen, Klimaanpassungskonzepte und Strategien eines klimasensiblen Flächenmanagements sowie klimagerechte Strategien der sequenziellen Siedlungs- und Freiflächenentwicklung.

Zu den Lösungsansätzen gehören:
Schwammstadtkonzept → Regenwassermanagement (Versickerung, Retention, Nutzung)
Klimagerechte Abwasserbehandlung → Effizienz, THG-Reduktion, Wasserwiederverwendung
Optimierung der Energiegewinnung → Abwasserwärme, Kraft-Wärme-Kopplung aus Klärgas/Biogas
Anpassung der Abwasserinfrastruktur an extreme Wetterereignisse → Kanalnetzbewirtschaftung, etc.

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Disaster Literacy/Preparedness ausgewählter Gesundheitsberufe und Akteur:innen im Gesundheitswesen

Ob Hochwasser, Stromausfälle oder Hitzewellen - Krisen und Katastrophen stellen das Gesundheitssystem immer wieder vor große Herausforderungen. Um die Gesundheitsversorgung auch in Ausnahmesituationen sicherzustellen, ist eine gezielte Vorbereitung der Gesundheitsberufe unerlässlich. Dazu gehören auch Wissen und Kompetenzen, sich auf Krisensituationen angemessen vorzubereiten, in Krisensituationen zu reagieren und die langfristigen Folgen zu bewältigen.

Hier setzt das Forschungsprojekt „Disaster Literacy/Preparedness ausgewählter Gesundheitsberufe und Akteur:innen im Gesundheitswesen“ (LSA-DiLiP) der Hochschule Magdeburg-Stendal an. Das Projekt untersucht seit dem 1. November 2024, inwieweit das Vorbereiten auf und das Handeln in (klimabedingten) Krisen und Katastrophen bereits in den bestehenden Aus- und Weiterbildungscurricula in Sachsen-Anhalt berücksichtigt wird. Darauf aufbauend werden Möglichkeiten/Empfehlungen zur Ergänzung und Optimierung dieser Curricula erarbeitet. Gemeinsam mit relevanten Akteur:innen sollen praxisorientierte Module für die Integration in die Aus-, Fort- und Weiterbildung entwickelt werden.

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Klimaneutrale, resiliente & nachhaltige Ansätze in der Logistik

Forschungsziel ist die Entwicklung eines Supply Chain Überwachungssystems in Bezug auf Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und Resilienz. Dazu wird eine quantitative Datenerhebung zum aktuellen Stand der Unternehmen in Sachsen-Anhalt zur Markt- und Technologiestruktur durchgeführt. Im Anschluss soll eine LXP-Umgebung entstehen, um grundlegende Lösungsansätze zur Steigerung der Resilienz abzubilden.

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KAT-Projekte an der Hochschule Merseburg

Adaptive Multi-Map-Lokalisierung für mobile Roboter

Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung eines adaptiven Lokalisierungssystems, das mobile Roboter befähigt, nahtlos zwischen Innen- und Außenumgebungen zu wechseln. Hierbei werden unterschiedliche Sensortechnologien – wie LiDAR, GPS und IMU – integriert, um eine durchgängige, präzise Positionsbestimmung auch bei abrupten Kontextwechseln sicherzustellen. Das Ziel des Projekts ist die Schaffung eines robusten Multi-Map-Lokalisierungssystems. 

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BioSunBlocker

Das Forschungsprojekt „BioSunBlocker“ konzentriert sich auf die Substitution von herkömmlichen UV-Absorbern in Sonnenschutzmitteln durch umwelt- und gesundheitsschonende Alternativen aus Siliziumdioxid (SiO₂). Dabei steht die Synthese sowie Untersuchung von neuartigen UV-A- und UV-B-Absorptionsformulierungen auf Basis von SiO₂-Nanopartikeln im Vordergrund. Ziel des Projektes ist es, eine tragfähige Alternative zu bisher verwendeten umweltschädlicheren Nanomaterialien für den Einsatz in Sonnenschutzmitteln zu finden.

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Condition Monitoring von Elektrolyseuren

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Zustandsüberwachung von Elektrolyseuren mit Hilfe von Schwingungssignalen. Ein wesentlicher Baustein für die Herstellung von grünem Wasserstoff als Energieträger der Zukunft sind Elektrolyseure, die elektrische Energie aus erneuerbaren Energiequellen nutzen. Eine zuverlässige Zustandsüberwachung ist dabei von strategischer Bedeutung.

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Experimentelle Untersuchungen zu einem Elektrolyseverfahren zur Einbindung von Kohlendioxid als Möglichkeit der treibhausgasneutralen Energie- und Rohstoffversorgung (NaCaCaBa)

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung des Natrium-Calcium-Carbid-Basis-Verfahrens (NaCaCaBa) zur primären Herstellung von Carbiden und Hydriden aus Kohlenstoffquellen verschiedenster Provenienz wie z.B. Kohlendioxid, Methan oder diversen Abfallarten zur klimaneutralen Energie- und Rohstoffversorgung. Daran können weitere (i.d.R. dem Stand der Technik bekannte) chemisch-physikalische Prozesse angeschlossen werden, die weitgehende energetische und stoffliche Wertschöpfungsketten ermöglichen..

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Klimaneutrale Fertigung durch 3D-Drucktechnologien

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Frage, ob extrusionsbasierte 3D-Druck-Fertigungstechnologien durch Verwendung von neuartigen Mehrachssystemen und durch Nutzung von recyceltem Material zur klimaneutralen Produktion von Leichtbauteilen genutzt werden können.

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Nachhaltigkeitsberichterstattung und Kreditvergabe von Finanzinstituten

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Frage, wie Nachhaltigkeit in Unternehmen messbarer und transparenter gemacht werden kann. Grundlage dafür ist die neue Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die erstmals eine umfassende Datenbasis zur Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen schafft – über soziale, ökologische und Governance-Kriterien hinweg.

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Nachhaltigkeitskonzepte im Beherbergungsgewerbe und ihre Relevanz für das touristische Verhalten in Sachsen-Anhalt

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf nachhaltige Tourismuskonzepte im Beherbergungsgewerbe von Sachsen-Anhalt, mit besonderem Fokus auf klein- und mittelständische Unternehmen. Es soll untersucht werden, welche Faktoren Gäste zu umweltbewusstem Verhalten motivieren – von der Entscheidung für eine nachhaltige Unterkunft bis hin zur Zahlungsbereitschaft. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse werden praxisnahe Strategien entwickelt oder bestehende Umwelt- und Klimamaßnahmen gezielt optimiert, um ihre Wirksamkeit und Akzeptanz im Beherbergungsgewerbe zu steigern.

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Reproduktive Gesundheit von LSBTIN-Personen in Sachsen-Anhalt. Medizinische und psychosoziale Versorgung im analogen und digitalen Raum

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf reproduktive Gesundheit von LSBTIN-Personen in Sachsen-Anhalt. Es handelt sich um eine qualitative Erhebung, die die medizinische und psychosoziale Versorgung der Zielgruppe im analogen und digitalen Raum untersucht. Sie hat das Ziel, Verbesserungsbedarfe zu identifizieren und somit die Gesundheitsversorgung von LSBTIN-Personen langfristig zu verbessern.

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Resilienz-Entwicklung gegen Antisemitismus (und Rassismus) der Polizei in Sachsen-Anhalt

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Frage, ob – und wenn ja, wie – sich gesellschaftlich tradierter Antisemitismus auf institutioneller Ebene der polizeilichen Arbeit äußert. Dabei sollen nicht die individuellen Einstellungen der Beamt:innen Gegenstand der Untersuchung sein, sondern unbewusste Normen, Wissensbestände und organisationale Handlungslogiken. Ein besonderes Augenmerk soll zudem auf die antisemitismuskritische Bildungsarbeit gelegt werden.

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Substitution von petrochemischen Lösungsmitteln bei technischen Systemen

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung umweltfreundlicher Synthesemethoden für Polyvinylacetale. Die Acetalisierung von Diolen und Polyolen, wie z. B. Polyvinylalkohol, wird mit petrochemischen Lösungsmitteln, wie z. B. Dimethylsulfoxid (DMSO), technisch durchgeführt. Dabei fallen mit Lösungsmitteln verunreinigte Abwässer an, die für die Entsorgung über Kläranlagen problematisch sind. An der Hochschule Merseburg werden deshalb im Multigramm-Maßstab Methoden für die Herstellung verschiedener Polyvinylacetale in umweltfreundlichen Lösemitteln entwickelt.

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