KAT-Teilprojekt präsentiert Forschungsergebnisse bei Fachkonferenz auf Malta
Von Friedrich Engelmann | 21. November 2025
Daniel Menschulin aus dem KAT-Teilprojekt „Klimaneutrale, resiliente und nachhaltige Ansätze in der Logistik“ stellte auf der 7th International Conference on Industry of the Future and Smart Manufacturing (ISM) vom 10.–14. November 2025 in Valletta (Malta) aktuelle Forschungsergebnisse der Hochschule Magdeburg-Stendal vor.
Im Mittelpunkt stand ein Paper zu „Applied AI in Logistics: A YOLOv8 Case Study“, das in Kooperation von Prof. Dr. Fabian Behrendt, Eric Peuschel und Daniel Menschulin entstand. Es beschreibt, wie moderne KI-basierte Bildverarbeitung mithilfe eines interaktiven Demonstrators in die Fischertechnik Learning Factory 4.0 integriert werden kann – mit dem Ziel, KI für Studierende unmittelbar erlebbar zu machen und zugleich realitätsnahe industrielle Prozesse abzubilden.
Herzstück des Demonstrators ist der Einsatz des Objekterkennungsmodells YOLOv8, das es ermöglicht, Lagerplätze und verschiedene Objekttypen in einem Miniatur-Hochregallager in Echtzeit zu identifizieren. Durch die Kombination aus Live-Kamerabild, KI-basierter Objektdetektion und der physischen Modellumgebung entsteht eine Lernplattform, die sowohl forschungsnah als auch praxisorientiert funktioniert.
Ersichtlich wird, dass KI-basierte Bildverarbeitung nicht nur in industriellen Szenarien, sondern auch in der Hochschullehre unmittelbaren Mehrwert bietet. Es entsteht ein hybrider Lernraum, in dem Studierende sowohl mit digitalen Werkzeugen wie Annotation und Modelltraining arbeiten als auch die Auswirkungen ihrer KI-Modelle in der realen Anlage beobachten können. Auf diese Weise lassen sich zentrale Fragestellungen der KI, wie Datenqualität, Robustheit oder Generalisierungsfähigkeit, praxisnah und niedrigschwellig vermitteln. Der Demonstrator erlaubt zudem eigene Experimente: Modelle können weitertrainiert, Parameter variiert oder alternative Lösungsansätze entwickelt werden.
Das Projekt setzt bewusst auf offene Werkzeuge und leicht zugängliche Hardware, um Studierenden unterschiedlichster Fachrichtungen einen Einstieg in die Thematik zu ermöglichen. Dadurch stärkt die Arbeit den Wissenstransfer zwischen Engineering, Informatik und didaktischer Innovationsforschung. Perspektivisch lässt sich die Plattform um weitere KI-Anwendungen erweitern, etwa im Bereich Predictive Maintenance oder zur Analyse von Produktionsprozessen.
Die Präsentation auf der ISM 2025 zeigt: Die Hochschule Magdeburg-Stendal gestaltet die Forschung zu smarten Produktionssystemen aktiv mit – und verankert moderne KI-Technologien nachhaltig in der Lehre, um Kompetenzen für die digitale Industrie der Zukunft aufzubauen.
Fotos: Hochschule Magdeburg-Stendal