Das Kompetenznetzwerk für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) verfolgt seit seiner Gründung im Dezember 2005 das Ziel, die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Sachsen-Anhalt mit der regionalen Wirtschaft zusammenzubringen.
Oft fehlen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KUM) die notwendigen Ressourcen, um ihre Innovationskraft voll auszuschöpfen. Hauptaufgabe des KAT-Netzwerks ist es, genau an dieser Stelle mit Wissen und Know-How zu unterstützen. Die Teams der vier Verbundhochschulen nutzen ihr über Jahre aufgebautes Netzwerk sowie die vielfältige Forschungsexpertise an den einzelnen HAW, um Unternehmen innovative Lösungen für verschiedenste Problemstellungen anzubieten. Es entstehen beispielsweise neue Produkte und verbesserte Prozesse.
Das KAT-Netzwerk verbindet vier Hochschulen:
Klimawandel, Digitalisierung, demografischer Wandel – die Herausforderungen unserer Zeit sind vielfältig. Sachsen-Anhalts Politik möchte den damit verbundenen Strukturwandel vor allem durch technische, soziale und gesellschaftliche Innovationen meistern und hat dazu eine Regionale Innovationsstrategie (RIS) entwickelt, die mit seiner Fortschschreibung den Blick bis ins Jahr 2027 richtet. Das Kompetenznetzwerk für Angewandte und Transferorientierte Forschung ist ein wichtiger Teil dieser Strategie, da es den notwendigen Wissens- und Technologietransfer vorantreibt. Deshalb orieniert sich das KAT in seiner Arbeit an der RIS dem Ziel, die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu stärken.
Das Verbundprojekt KAT wird seit dem 01.12.2005 in mehreren Förderphasen umgesetzt. Die hier aufgeführten Daten beschreiben die aktuelle Förderperiode in KAT IV.
Laufzeit
01.01.2024 - 31.12.2027
Mittelgeber:
Land Sachsen-Anhalt / Europäische Union (EFRE)
Förderprogramm:
Sachsen-Anhalt WISSENSCHAFT Forschung und Innovation
Gesamtbudget:
19.855.368,22 Euro
davon EU-Förderung: 11.913.220,94 Euro
Hochschule Anhalt
Prof. Dr. Markus Holz,
Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit
Hochschule Harz
Prof. Dr. Frieder Stolzenburg,
Prorektor für Forschung und Chancengleichheit
Hochschule
Magdeburg-Stendal
Prof. Dr. Kerstin Baumgarten,
Prorektorin für Forschung, Entwicklung und Transfer
Hochschule Merseburg
Prof. Dr. Doreén Pick,
Prorektorin für Forschung, Wissenstransfer und Existenzgründung
Um besonders wichtige Themenfelder innerhalb des KAT-Netzwerks gezielt vorantreiben zu können, haben sich in der Förderperiode 2024 bis 2027 vier Arbeitsgruppen zusammengeschlossen. Gemeinsam entwickeln, erproben und evaluieren sie Konzepte, die sowohl hochschuleigene Forschungsprozesse optimieren als auch der Wirtschaft und damit der Innovationskraft des Landes dienen.
Im Rahmen der AG Digitalisierung werden drei aufeinander aufbauende Konzepte erarbeitet, die die Digitalisierungsbestrebungen der Verbundhochschulen im Forschungsbereich unterstützen soll. Als grundlegende technische Lösung wird die potenzielle Einführung von Forschungsinformationssystemen analysiert. Ziel solcher Systeme ist es, wertvolle Daten und Ergebnisse von Forschungsprojekten intern strukturiert zu erfassen und zu archivieren. Darauf aufbauend werden individuelle Möglichkeiten für ein effektives Forschungsdatenmanagement an den jeweiligen Hochschulen herausgearbeitet. Durch optimierte Prozesse sollen die erfassten Forschungsdaten wie Statistiken, Auswertungen und Erkenntnisse auch nach Projektende - und damit nachhaltig - genutzt werden können. Parallel sollen das Know-How der Hochschulen im Forschungsbereich auch öffentlich sichtbarer gemacht werden, indem ein Konzept für einen Forschungskompetenzatlas erstellt wird. Dieser soll wie eine Partnerbörse zwischen Wirtschaft und Forschung funktioneren, wobei Ressourcen und Wissen als Vermittlungsgrundlage dienen. Dadurch sollen Kooperationen zu spezifischen Forschungsfragen gezielter und zügiger zustande kommen.
Nachdem in den zurückliegenden Jahren der Fokus auf regionale Kooperationen gelegt wurde, soll dieser sich in der aktuellen Förderperiode zusätzlich auf die internationale Ebene richten. Kleinen und mittleren Unternehmen aus Sachsen-Anhalt soll es mit Unterstützung der KAT-Hochschulen ermöglicht werden, gemeinsame Forschungsvorhaben mit ausländischen Partnern umzusetzen. Dazu wird ein Internationalisierungskonzept entwickelt, erprobt und evaluiert mit dem Ziel, verstärkt gemeinsame transnationale Projekte bei geeigneten Fördermittelgebern zu beantragen. Die AG Internationalisierung nutzt dabei auch bereits vorhandene Strukturen in der Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern wie dem EU-Hochschulnetzwerk Sachsen-Anhalt, um Informationen über die EU-geförderten Themen einzuholen.
Wissenschaft und Wirtschaft miteinander zu vernetzen, ist die Hauptaufgabe des KAT-Netzwerks. Dabei ist die Anpassung an aktuelle Themen und Bedarfe besonders wichtig. In seiner Regionalen Innovationsstrategie hat das Land Sachsen-Anhalt mit „Energie, Maschinen- und Anlagenbau, Ressourceneffizienz“, „Gesundheit und Medizin“, „Mobilität und Logistik“, „Chemie und Bioökonomie“ und „Ernährung und Landwirtschaft“ die Themenbereiche mit besonders zukunftsweisender Innovationskraft – sogenannte Leitmärkte – und dazugehörige Querschnittsbereiche („Informations- und Kommunikationstechnologien“, „Schlüsseltechnologien“, „Kreativ- und Medienwirtschaft“, Grünen Wasserstoff“, „Leichtbau“ und „Algenbiotechnologie“) definiert. Die KAT-Hochschulen bringen Expertise auf allen genannten Gebieten mit. Aufgabe der AG Leitmärkte ist es, Kooperationen vor allem in diesen speziellen Bereichen zu fördern, um das Innovationsgeschehen in der regionalen mittelständischen Wirtschaft zu stärken. Durch die Vernetzungsaktivitäten und Vermittlung von potenziellen Forschungspartnern sollen gezielte Projektvorhaben unter Einbundung von KMU und Hochschulen entwickelt werden.
Damit die Forschungsaktivitäten der KAT-Hochschulen sowohl den potenziellen Kooperationspartnern als auch der breiten Bevölkerung bekannt sind, bedarf es einer umfassenden Öffentlichkeitsarbeit. Aufbauend auf der vorhandenen Strategie der vergangenen Jahre entwickelt die AG Wissenschaftskommunikation ihr Kommunikationskonzept in der neuen Förderperiode weiter und passt es an die sich stetig verändernden Bedürfnisse der Zielgruppen sowie an die neuen Möglichkeiten der Kommunikationstools an. Dabei stehen sowohl die Berichterstattung individueller Hochschulthemen mit KAT-Bezug als auch gemeinsame Verbundaktivitäten im Fokus der kooperativen Wissenschaftskommunikation. Zusätzlich werden Werbematerialien erstellt, Pressekontakte ausgebaut und Veranstaltungen an den KAT-Hochschulen unterstützt – alles mit dem Ziel, das Forschungsportfolio der Hochschulen für angewandte Wissenschaften noch sichtbarer zu machen und zur Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft beizutragen.